Lungenkrebs

Lungenkrebs, auch bekannt als Bronchialkarzinom, ist eine ernste Erkrankung, die durch unkontrolliertes Zellwachstum in den Geweben der Lunge entsteht. Die Auswirkungen von Lungenkrebs auf die Lebensqualität und -erwartung sind erheblich. Eine umfassende Kenntnis über Ursachen, Entstehung, Symptome, Behandlung und Nachsorge ist von entscheidender Bedeutung, um dieser Krankheit wirksam zu begegnen.

Ursachen von Lungenkrebs:

  • Tabakkonsum: Rauchen ist die führende Ursache für Lungenkrebs. Die chemischen Substanzen im Tabakrauch können die Zellen der Lunge schädigen und zu Krebs führen.
  • Passives Rauchen: Auch Menschen, die passiv Rauch ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
  • Umweltfaktoren: Exposition gegenüber Schadstoffen wie Asbest, Radon und bestimmten chemischen Dämpfen kann das Risiko von Lungenkrebs erhöhen.
  • Genetik: Einige genetische Faktoren können das Risiko für Lungenkrebs erhöhen, obwohl dies weniger häufig vorkommt als durch Rauchen verursachte Fälle.

Quellen: American Cancer Society, National Cancer Institute

Entstehung von Lungenkrebs:

  • Zellmutation: Die Exposition gegenüber Karzinogenen führt zu Mutationen in den Zellen der Lunge, die das normale Zellwachstum und die Zellteilung stören.
  • Unkontrolliertes Zellwachstum: Die mutierten Zellen beginnen sich unkontrolliert zu vermehren und bilden einen Tumor in der Lunge.
  • Metastasierung: Wenn der Tumor wächst, kann er sich auf benachbarte Gewebe ausbreiten und sogar in entfernte Organe metastasieren.

Quellen: National Cancer Institute, Mayo Clinic

Symptome von Lungenkrebs:

  • Husten, der sich nicht bessert
  • Atemnot oder Kurzatmigkeit
  • Brustschmerzen, die sich beim Atmen oder Husten verschlimmern
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Bluthusten
  • Heiserkeit

Quellen: Mayo Clinic, American Lung Association

Behandlung von Lungenkrebs:

  • Chirurgie: Die Chirurgie bei Lungenkrebs spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere in den frühen Stadien der Erkrankung. Ziel ist es, den Tumor vollständig zu entfernen, oft durch Lobektomie oder Pneumonektomie. Fortschritte in minimal-invasiven Techniken ermöglichen eine schnellere Genesung und verringern postoperative Komplikationen.
  • Strahlentherapie: Einsatz von hochenergetischen Strahlen, um Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu stoppen. Die Strahlentherapie ist eine wichtige Behandlungsoption für Lungenkrebspatienten, besonders wenn eine Operation nicht möglich ist oder der Krebs fortgeschritten ist. Es verwendet hochenergetische Strahlen, um Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu kontrollieren. Moderne Techniken wie die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) reduzieren die Nebenwirkungen auf das umliegende Gewebe. Quelle: National Cancer Institute (https://www.cancer.gov/)
  • Chemotherapie: Die Chemotherapie ist eine Standardbehandlung für fortgeschrittenen Lungenkrebs oder wenn der Krebs sich bereits auf andere Organe ausgebreitet hat. Sie verwendet Medikamente, die das Wachstum von Krebszellen hemmen oder diese abtöten. Die Kombination mehrerer Medikamente, oft in Zyklen verabreicht, kann effektiver sein. Quelle: American Cancer Society (https://www.cancer.org/)
  • Strahlentherapie mit Protonen: Protonentherapie ist eine fortschrittliche Form der Strahlentherapie, die hochpräzise Strahlen auf den Tumor abgibt, wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. Diese Technik kann insbesondere bei der Behandlung von Lungenkrebs in der Nähe empfindlicher Organe wie des Herzens oder der Speiseröhre von Vorteil sein.

    Quellen: Mayo Clinic, American Society for Radiation Oncology

  • Immuntherapie: Die Immuntherapie ist eine vielversprechende neue Behandlungsmethode, die darauf abzielt, das körpereigene Immunsystem zu stimulieren, um Krebszellen anzugreifen. Checkpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab und Nivolumab haben das Potenzial, die Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zu revolutionieren, insbesondere bei Patienten mit bestimmten Genmutationen.

    Quellen: National Cancer Institute, American Cancer Society

  • Zielgerichtete Therapien: Zielgerichtete Therapien richten sich spezifisch gegen Veränderungen in den Krebszellen, die zu deren Wachstum und Überleben beitragen. Neue Medikamente wie Osimertinib, das gegen EGFR-Mutationen gerichtet ist, zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Lungenkrebs, insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs.

    Quellen: American Society of Clinical Oncology, European Society for Medical Oncology / American Cancer Society, National Comprehensive Cancer Network

  • Liquid Biopsy: Liquid Biopsy ist eine innovative Diagnose- und Überwachungsmethode, bei der Tumor-DNA und andere Biomarker aus einer Blutprobe isoliert werden. Diese Methode ermöglicht eine nicht-invasive Überwachung des Krankheitsverlaufs und kann Ärzten helfen, schneller auf Veränderungen im Tumorstatus zu reagieren und die Behandlung entsprechend anzupassen.

    Quellen: National Institutes of Health, Cancer Research UK

  • Kombinationstherapien: Die Kombination verschiedener Behandlungsmethoden wie Chirurgie, Strahlentherapie, Chemotherapie, Immuntherapie und zielgerichtete Therapien wird zunehmend erforscht, um die Wirksamkeit der Behandlung zu verbessern und die Überlebensraten bei Lungenkrebs zu erhöhen.

    Quellen: National Comprehensive Cancer Network, European Respiratory Journal

Die Entwicklung und Implementierung dieser neuen Behandlungsmethoden (die fünf letztgenannten Therapien) markieren einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen Lungenkrebs. Durch kontinuierliche Forschung und klinische Studien wird weiterhin daran gearbeitet, die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern und die Lebensqualität von Patienten mit Lungenkrebs zu erhöhen.

Nachsorge von Lungenkrebs:

  • Regelmäßige Nachuntersuchungen: Diese umfassen Bildgebungstests wie Röntgenaufnahmen oder CT-Scans, um sicherzustellen, dass der Krebs nicht zurückgekehrt ist.
  • Unterstützende Therapien: Ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, Krankenschwestern, Psychologen und Ernährungsberatern, kann dabei helfen, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.
  • Lebensstiländerungen: Rauchstopp, gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können dazu beitragen, das Risiko eines Rückfalls zu verringern und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.

Quellen: National Cancer Institute, American Society of Clinical Oncology

Lungenkrebs bleibt eine ernste Erkrankung mit erheblichen Auswirkungen auf die Lebensqualität und -erwartung der Betroffenen. Durch präventive Maßnahmen wie Rauchverzicht, frühzeitige Erkennung und eine umfassende Behandlung können jedoch Fortschritte im Kampf gegen diese Krankheit erzielt werden.

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