Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz ist eine häufige Verdauungsstörung, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, Laktose abzubauen, einen Zucker, der in Milch und Milchprodukten vorkommt. Diese Unverträglichkeit entsteht aufgrund eines Mangels oder einer geringen Aktivität des Enzyms Laktase im Darm, das normalerweise Laktose in die einfachen Zucker Glukose und Galaktose zerlegt, die dann vom Körper leicht absorbiert werden können. Ohne ausreichend Laktase kann die unverdaute Laktose zu einer Reihe von unangenehmen Symptomen führen.

Die Symptome von Laktoseintoleranz treten normalerweise innerhalb von 30 Minuten bis zwei Stunden nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören Bauchschmerzen, Blähungen, Gasbildung, Durchfall, Übelkeit und gelegentlich Erbrechen. Die Schwere der Symptome kann von Person zu Person variieren und hängt oft von der Menge an verzehrter Laktose und der individuellen Toleranzschwelle ab.

Es gibt verschiedene Arten von Laktoseintoleranz:

  1. Primäre Laktoseintoleranz: Dies ist die häufigste Form von Laktoseintoleranz und tritt auf, wenn die Produktion von Laktase im Laufe der Zeit abnimmt, normalerweise nach der Kindheit. Dies ist oft genetisch bedingt und betrifft viele Menschen auf der ganzen Welt, insbesondere solche mit asiatischer, afrikanischer oder hispanischer Abstammung.

  2. Sekundäre Laktoseintoleranz: Diese Form tritt auf, wenn die Produktion von Laktase durch Schäden an den Darmzotten beeinträchtigt wird, beispielsweise durch eine Darminfektion, Morbus Crohn, Zöliakie oder andere Darmerkrankungen. Sobald die zugrunde liegende Ursache behandelt ist, kann sich die Laktoseintoleranz oft verbessern.

  3. Angeborene Laktoseintoleranz: Diese seltene Form tritt auf, wenn ein Neugeborenes von Geburt an keine oder nur sehr geringe Mengen an Laktase produziert. Dies kann zu schweren Symptomen wie Dehydration und Gewichtsverlust führen und erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung.

Die Diagnose von Laktoseintoleranz erfolgt in der Regel durch verschiedene Tests, darunter ein Laktose-Atemtest, ein Stuhltest auf unverdaute Laktose und ein Bluttest auf Laktaseaktivität. Ein einfacher Weg, um festzustellen, ob jemand laktoseintolerant ist, besteht darin, laktosehaltige Lebensmittel aus der Ernährung zu entfernen und zu beobachten, ob sich die Symptome verbessern.

Die Therapiemöglichkeiten bei Laktoseintoleranz zielen darauf ab, die Symptome zu lindern und den Umgang mit laktosehaltigen Lebensmitteln zu erleichtern. Hier sind einige gängige Behandlungsoptionen:

  1. Vermeidung von laktosehaltigen Lebensmitteln: Die effektivste Behandlung von Laktoseintoleranz besteht darin, laktosehaltige Lebensmittel aus der Ernährung zu entfernen oder ihren Verzehr zu reduzieren. Dazu gehören Milch, Joghurt, Käse und andere Milchprodukte. Die Verwendung von laktosefreien Alternativen wie laktosefreier Milch, laktosefreiem Joghurt und laktosefreiem Käse kann dazu beitragen, die Symptome zu minimieren, während der Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln vermieden wird.

  2. Laktasepräparate: Laktasepräparate sind Nahrungsergänzungsmittel, die das fehlende Enzym Laktase enthalten, das zur Verdauung von Laktose benötigt wird. Diese Präparate werden in der Regel vor dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln eingenommen und helfen, die Laktose im Verdauungstrakt abzubauen, um Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall zu reduzieren.

  3. Verwendung von laktosefreien Lebensmitteln: Viele Lebensmittelhersteller bieten mittlerweile laktosefreie Versionen ihrer Produkte an, darunter Milch, Joghurt, Käse, Eiscreme und Backwaren. Diese Produkte enthalten bereits das Enzym Laktase, das zur Verdauung von Laktose benötigt wird, und können daher sicher für Menschen mit Laktoseintoleranz konsumiert werden.

  4. Auswahl von Alternativmilch: Personen mit Laktoseintoleranz können auf verschiedene Alternativmilchsorten umsteigen, die keine Laktose enthalten. Dazu gehören Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch, Kokosmilch und Hafermilch. Diese Milchalternativen können als Ersatz für Kuhmilch in Getränken, Müsli, Smoothies und Kochrezepten verwendet werden.

  5. Ernährungsberatung: Eine Ernährungsberatung kann für Menschen mit Laktoseintoleranz hilfreich sein, um sicherzustellen, dass ihre Ernährung ausgewogen ist und sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten. Ein Ernährungsberater kann dabei helfen, laktosehaltige Lebensmittel durch laktosefreie Alternativen zu ersetzen und sicherzustellen, dass der Nährstoffbedarf des Körpers gedeckt ist.

  6. Vorsicht beim Essen außer Haus: Personen mit Laktoseintoleranz sollten beim Essen außer Haus vorsichtig sein und nach laktosefreien Optionen fragen oder Gerichte wählen, die keine oder nur geringe Mengen an Laktose enthalten. Dies kann dazu beitragen, unerwünschte Symptome zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Auswahl der geeigneten Therapiemöglichkeiten hängt oft von der Schwere der Laktoseintoleranz und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Eine individuelle Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater kann dabei helfen, die beste Behandlungsoption zu identifizieren und die Symptome effektiv zu kontrollieren.

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