Nahrungsmittelallerien

Nahrungsmittelallergien sind ungewöhnliche und übermäßige Reaktionen des Immunsystems auf bestimmte Nahrungsmittelproteine. Im Gegensatz zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bei denen das Immunsystem nicht beteiligt ist, führen Nahrungsmittelallergien zu einer Reaktion des Immunsystems, die verschiedene Symptome verursachen kann.

Bei einer Nahrungsmittelallergie erkennt das Immunsystem bestimmte Proteine in Nahrungsmitteln fälschlicherweise als schädlich an und beginnt, Antikörper (insbesondere Immunglobulin E oder IgE) gegen diese Proteine zu produzieren. Bei erneutem Kontakt mit dem allergenen Nahrungsmittel kann das Immunsystem dann eine allergische Reaktion auslösen.

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können von milden bis schweren Reaktionen reichen und können Folgendes umfassen:

  1. Hautreaktionen wie Nesselsucht, Juckreiz oder Ekzeme
  2. Schwellungen im Gesicht, insbesondere um Augen und Lippen herum
  3. Atembeschwerden, einschließlich Husten, Keuchen oder Atemnot
  4. Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
  5. Schwindelgefühl oder Bewusstseinsverlust
  6. Anaphylaxie, eine lebensbedrohliche allergische Reaktion, die zu einem raschen Blutdruckabfall, Atemnot und Bewusstseinsverlust führen kann

Die häufigsten Nahrungsmittelallergene sind Milchprodukte, Eier, Nüsse (insbesondere Erdnüsse), Weizen, Soja, Fisch und Meeresfrüchte. Die einzige Behandlung für Nahrungsmittelallergien besteht darin, den Kontakt mit dem allergenen Nahrungsmittel zu vermeiden. Personen mit Nahrungsmittelallergien sollten ihre Ernährung sorgfältig überwachen und bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten.

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Therapiemöglichkeiten bei Nahrungsmittelallerien

Die Therapiemöglichkeiten bei Nahrungsmittelallergien variieren je nach Art und Schwere der Allergie. Hier sind einige gängige Behandlungsoptionen:

  1. Vermeidung des allergieauslösenden Nahrungsmittels: Die wichtigste Maßnahme bei der Behandlung von Nahrungsmittelallergien ist die Vermeidung des Verzehrs des allergieauslösenden Nahrungsmittels. Dies erfordert oft eine gründliche Kenntnis der Zutatenliste von Lebensmitteln und eine sorgfältige Überwachung der Ernährung. Betroffene sollten auch darauf achten, Kreuzkontaminationen zu vermeiden, indem sie separate Kochutensilien und Kochbereiche verwenden.

  2. Notfallmedikation (Epinephrin): Menschen mit schweren Nahrungsmittelallergien, die zu lebensbedrohlichen Reaktionen wie Anaphylaxie führen können, sollten eine Notfallmedikation wie ein Epinephrin-Autoinjektor (z. B. EpiPen) bei sich tragen. Dieses Medikament wird bei einem allergischen Notfall eingesetzt, um die Symptome schnell zu lindern und die Reaktion zu stoppen, bis medizinische Hilfe eintrifft.

  3. Antihistaminika: Antihistaminika können bei der Linderung von milden bis moderaten allergischen Reaktionen helfen, indem sie die Wirkung von Histamin, einem chemischen Botenstoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird, blockieren. Diese Medikamente können dazu beitragen, Symptome wie Hautausschläge, Juckreiz, Nesselsucht und Schwellungen zu lindern.

  4. Immuntherapie (Oral Immunotherapy): Für einige Nahrungsmittelallergien, insbesondere bei Kindern, kann eine Immuntherapie in Form von oralen Immuntherapie (OIT) eine Behandlungsoption sein. Bei dieser Methode werden kleine Mengen des allergieauslösenden Nahrungsmittels in steigenden Dosen verabreicht, um das Immunsystem allmählich daran zu gewöhnen und die Toleranz gegenüber dem Allergen zu erhöhen.

  5. Diätetische Beratung: Eine diätetische Beratung kann für Menschen mit Nahrungsmittelallergien hilfreich sein, um sicherzustellen, dass sie eine ausgewogene Ernährung erhalten und mögliche Nährstoffmängel vermeiden. Ein Ernährungsberater kann auch dabei helfen, alternative Nahrungsquellen zu identifizieren und sicherzustellen, dass die Ernährung des Patienten ausgewogen und abwechslungsreich bleibt.

  6. Sublinguale Immuntherapie (SLIT): Bei einigen Nahrungsmittelallergien, wie beispielsweise Allergien gegenüber bestimmten Obst- oder Gemüsesorten, kann die sublinguale Immuntherapie (SLIT) eine Option sein. Bei dieser Behandlungsmethode werden kleine Mengen des allergieauslösenden Nahrungsmittels unter die Zunge gelegt, um das Immunsystem allmählich daran zu gewöhnen und die Toleranz zu erhöhen.

Es ist wichtig, dass Menschen mit Nahrungsmittelallergien eng mit einem Arzt oder Allergologen zusammenarbeiten, um die für sie am besten geeigneten Behandlungsoptionen zu identifizieren und ihre Symptome effektiv zu kontrollieren. Eine individuelle Beratung und Betreuung können dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und das Risiko schwerwiegender allergischer Reaktionen zu minimieren.